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warum ich so ernstlich darum bitte, er ist auf Mannsschuhe besprochen und ich hoffe, wenn er nur erst Ihre Gedanken weiß, wie Sies gern tragen, Sie werden gewiß mit seiner Arbeit zufrieden seyn, wenn auch das erste Paar nicht gleich gerathen sollte. Herr Süß hat mir versprochen, so bald Sie ihn unterbringen, soll er seinem Meister in Arlesheim aufkündigen und ich bin versichert er wird es aus Liebe für mich thun und aus Liebe zu sich selber, welches einerley ist, denn ich werde keine ruhige Stunde haben, wenn er an dem Katholischen Ort bleibt
und wenn er jetzt schon weiter wandern sollte in der grossen Hitze
das würde mir auch keine Ruhe lassen.
Es freut mich recht sehr, daß Sie wieder einen Hofmeister haben und Ihre Frau Gemalinn sich geseegnetes Leibes befindet, Gott wolle ihr eine glückliche Entbindung schenken, daß Ihre Freude vollkommen werde und Sie auf dieser Welt nichts mehr zu wünschen haben mögen. Dann werde ich auch gesund werden und wenn der Conrad für Sie arbeitet.
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Weiter weiß ich nichts zu schreiben, als ich gehe alle Morgen mit meinem lieben Herrn Süß
spatzieren und bekomme auch alle Tage den Herrn Hofrath zu sehen. Nun fehlt mir nichts als daß alles so bleibt und Gott meine Wünsche erhört und Sie meine Bitte erfüllen, daß der arme Conrad wieder zu seinen Glaubensgenossen kommt. Und ich verharre unaufhörlich und zu allen Zeiten
Ihr
bereitwilligster Diener und gehorsamster Freund
J. M. R. Lenz.
J. M. R. Lenz.
Ich trage Ihren Brief immer bey mir und überlese ihn offt er hat mir eine grosse Freude gemacht und daß Sie sich auch meines Conrads so annehmen.
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An Herrn
Herrn
Jakob
Sarasi.
Gerichtsherrn in Basel.