Straßburg, Anfang März 1776
Der Brieftext wurde sekundär überliefert.
Jakob Michael Reinhold Lenz
Johann Caspar Lavater (Zürich)
LKB
Laß Dich umarmen – Es sey vergeßen das Unrecht das man meinem Gottheits Bilde anthat. Du hast mir das Leben wieder gegeben da Du ihr ihr Gesicht wiedergabst. So wie es sich m: Herzen auf ewig eingegraben hatte u: wunderbar! bis auf Züge die der Mahler
Balay
ganz u: gar unausgedrükt ließ. So ist das Auge – doch Du wirst glauben ich schwärme u: das ärgert mich.
Dein Urtheil that mir entsezlich weh. Nimm mich krank wie ich bin auf Dein Herz, u: übe Dich an mir in der göttlichen Kunst zu verzeyhen. Sage mir ob Du nicht 2. Bilder von ihr unter meiner Aufschrift erhalten.
Tausend Dank Vater! Ich kann jetzt kein Wort mehr sagen. Ach daß ich einen Wunsch äußern dürfte.s
O wie theuer mir Dein Bild ist, Du Einziger der meinen Schmerz nicht entehrt. Es soll mich so wie das ihrige bis ans Ende der Erde begleiten. Deins u
Goethens
Provenienz
Zürich, Zentralbibliothek, FA Lav. Ms. 594.12 (2), Exzerptheft von Lavaters Hand.