alle Deine Briefe hab ich, verstehe sie und spotte Deiner nicht. – Ich habe
ein
Bild von der Waldnern, nicht zwey
erhalten. Das von Baly – leicht u: schlecht gemahlt – übrigens noch so,
daß ich all Dein Zittern u: Sehnen verstehe u: natürlich finde. Es ist unmöglich, daß ich Dir izt was drüber sage. Es ist Samstag, u: ich kann nicht aufsehn. Das Engelsbild kam erst vorgestern. Hätt’ aber lieber eine bloße Silhouette gehabt. Das muß ein ganz ander Gesicht seyn, in der Wahrheit. Das Bild ist, wie sehr mans kenntlich nennen mag, abscheulich verschwemmt; der große göttliche Umriß so zaghaft unbestimmt herabgepinselt, daß ich über den Mahler recht unwillig wurde – unmöglich ists, Lieber, daß ich Dir das Bild mit der ersten fah
Landkutsche zurücksende. Ich habe nur Eines. Dieß laß ich sogleich, so gut, als möglich kopiren. Ich erhielts erst Mittwoch Abends, Donnerstag ließ ichs anfangen. Soll ichs Dir
senden das Original, als Dein
oder mein
Eigentum. Hats die W. mir
oder Dir
geschenkt? Thut nichts, es ist immer Dein.
Nur daß ich, des Dankens wegen es wiße. Hierauf deutl. bestimmte Antwort.
Vorläufig werd’ ich ihr schreiben. – Ihr Brief ist
entsetzl. kalt.
recht so im Fürstenstyl – das thut aber nichts. Ihr Gesicht ist tausendmal beßer, als ihr Brief. Die Nase allein ist mehr werth, als tausend andre Gesichter, obwohl auch diese verzeichnet ist.
Kayser wünscht zu wissen, wo Du bist. Ich bin ruhig. Er nicht so.
Kaufmann
wird ein herrlicher Mensch werden.
Alles was ich izt schreiben kann.
Lebe
u: Liebe.
Amen! D 22 Mz 76. L.
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rn Lenz
in Straßburg.