wenig
Worten, viele
würden Dir kaum den Dienst thun. Von Mährlein und Spott weiß nur Dein Unglaube u Mißglaube. Vom Mitleid schweig ich. Ich habe den Fuß über des Engels Schwelle gesetzt, ist’s Verstimmung gewesen in der ich zeichnete, so will ich sie büßen ob ich gleich ohne Schuld bin. Keinen Spas hatten wir je mit Dir, wie kannst Du’s wähnen da Du mir selbst das Mitleiden nicht abläugnest.
Tritt mit Füßen meine Moralen ich thu mir Gott weiß nichts zu Gut darauf, ich hab mir nie in Sinn kommen lassen Dich zu bekehren, und so oft ich so was sagte sah ichs als leere Worte für Dich an. Wann’s Dir leyd thun kann von Deinem Herzen mir jemals
was
gezeigt zu haben – was soll ich
hier sagen Lenz! – Ueberhaupt mögt ich Deinen ganzen Brief lieber nicht beantworten. Aber ich darf Dich doch fragen: hab ich je in Dich gedrungen um ein Geheimniß? – Glaubst Du daß ich herum weise? – o Du! scheinst tausendmal mich zu miskennen, und tausendmal wieder zu kennen, zu kennen daß ich Dich vertrage und darum glaubst Du ungestraft mein Herz zerreißen zu dürfen, zerreise nur.
Die Silhouette ist mit Deines Engels Wissen an Dich kommen und so gut
als
Deinetwegen gemacht worden als Lavaters halben. Lese dies beygefügte Billett
v. Mslle
K.
Nachricht von
Deiner W:
Sie ist noch immer zu Schweighusen bey ihrem Vater auf seinen Gütern. Der von O–ch hat sie besucht auf ein paar Tage, ist itzt wieder zurück, eine Stunde weit von da ist vor 14 Tagen in einem Dorf ein Brand gewesen 60 Häuser und 52 volle Scheunen wegbrannte. Einige Personen Weiber und werden gemißt, eine Strecke vom Ort weg kam eine Bauersfrau auf der ße nieder. Die W.
ließ ein paar Viertel Frucht mah
len und das Brod unter die Verunglückten austheilen. Wie sie an Mslle K.
schreibt, so kommt sie den Leuten dort mer dicker vor, sie freut sich da zu seyn und erinnert sich in diesen Gegenden ihre ersten Jahre.
Deinen Herder hab ich der Mamsell Kg überbracht samt dem Brief sie läßt Dich sehr grüßen. Sie sagte mir daß
Du
die folgenden Theile vom deutschen Merkur nach
für die rau v. O. geschickt habest und ich schließe die ersten hast Du für sie bestimmt ich werd sie also hingeben.
Besatzung ist hier 11000 Mann stark. 350 ziehen täglich auf die Wache von der Infanterie 26 von der Reuterey und 24 Dragoner. In der Citadell 36. Jedes Regiment giebt 80 Mann alle Tage.
alle
6 Tage kommts an einen.
Der Hr. v. Birch wird noch einige Ordonanzen erwarten und wann sie complet sind werd ich sie bekommen und mitnehmen.
Deinen 2ten Brief hab ich auch bekommen. brauch Dir also nicht zu antworten weg. Deinem Projekt mit Wieland. Ich danke Deiner schwärmenden Freundschaft. Aber sie scheint doch kaum so schwärmend zu seyn daß Du mich für was mehr als ein Kind hältest. Wann ich Dir schreibe und nicht immer oder vielmehr nie mich genire und gerade zu wie’s mir vom Herz oder vom Eselskopf oder gar von der Hand kommt und Dir hernach mein Brief unverständlich oder nicht pünktlich genug oder weiß Gott wie vorkommt, was geht michs an. Ein andermal mehr. Halt mich vor was Du willst – ich bleibe
Dein Freund
R.
R.
2
An
Herrn
Lenz
abzugeben bey
Herrn Legationsrath
Göthe
zu Weimar
der
Kinder
Stra