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was lesen wollte, so wollte die O. immer sprachen und so kamen sie in der Lecture des Mekrurs u Herders nicht weit. Außer dem
n
angezeigten Capitels die sie durchlaßen. Nu weiter! Beym zurück kommen gieng auch die von Mömpelgart hier durch nach P. und nahm auf ein Stück wegs die v. O. mit die vermuthlich gestern zurück kam.
Die Amerikaner treiben ihr Sach gut, sollen verwichen 4 Deputirte derselben am Spanischen Hof gewesen seyn die
ihr
ein Kriegsschif wieder zurückführte. Schreibst Du mir wieder, so sey doch so gut u antwort mir auf die Frage von Claudine ob Musik dazu da sey u. was die Composition von Schönfeld über die beyden Alten mache und wo diese gedruckt werden oder worden sind.
Da ist auch eine Abschrift von den Versen die ich Esel lezt vergaß Dir zu schicken. (Apropos weistu daß Pfenninger droben beym Hofrath ist? Nicht einen
Sous
hab ich itzt Geld im Sack sonst gieng ich den Augenblick einen Gaul zu leihen um hinzutrotten.)
Ach du um die die Blumen sich
Verliebt aus ihren Knopsen drängen
Und mit der frohen Luft um dich
Entzückt auch ihren Weyhrauch mengen,
Um die jezt Flur und Garten lacht
Weil sie dein Auge blühen macht.
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Ach könnt ich jezt ein Vogel seyn
Und im verschwiegnen Buch es wagen
Dir meines Herzens hohe Pein
Die ohne Beyspiel ist zu klagen.
Empfändest du die Möglichkeit
Von dieser Qualen Trunkenheit
Vielleicht daß jener Busen sich
Zu einem milden Seufzer hübe,
Der mich bezahlte daß ich dich
Noch sterbend über alles liebe.
Zimmermann ist nicht hier sondern zu Zürich bey Lavater. Eisenberg wird Dir dieß geben wann er noch hier ist wo nicht so geht’s (statt morgen mit Ihm) heute noch mit der Post ab. Leb tausendmal u nimm die Freude und die Ruhe und den Himmel den der ewige beste Freudengeber in jedes Herz schenken will das Ihm sich öffnet, o mein Lenz könnt ich nur etwas von der Ruh geben die ich habe! Dich grüßt die deutsche G. es geht alels gut, treflich. Wagner ist auch hier
Adieu
Dein Röderer.
Strasb. Kalend. Julii 1776.