Heinrich Christian Boie
Empf. den 13ten Aug. 1776.
Lieber Freund Boje! Die Soldaten sind nicht von mir, ich bleibe dabey, mögen die Herren die so geschwind mit dem Druckenlassen fertig waren, auch den Namen auf sich nehmen. Der Verf. des Hofmeisters darf Sie nicht irre machen, es ist nichts leichter geschrieben als eine Komödie von der Art, aber nichts schwerer verantwortet. Auch dächt ich hätten wir itzt Produkte in der vorgeblichen Manier die Menge als daß dieses itzt ganz nothwendig sollte und müßte auf den Verf. des Hofmeisters schliessen machen. Kurz ich habe selbst bey dem der es zuerst Hn. Leibarzt zugeschickt, meinen Namen nur für einen andern hergegeben der verborgen bleiben
mußte.
Und den die
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Bekanntmachung dieser Rhapsodie über kurz oder lang zu Grunde richten wird, da all seine Verhältnisse drüber zum Teuffel gehen. Es thut mir weh genug und ich habe mir alle Mühe gegeben vorzubiegen. Vielleicht hilft dies noch.
Verzeyhen Sie meine Länge über einen so uninteressanten Punkt für Sie. Es liegt mir zu sehr am Herzen als daß ich nicht bitten und geilen sollte um Stillschweigen.
Verzeyhen Sie mein langes Stillschweigen, ich habe viel sehr viel zu thun und mich deswegen von aller menschlichen Gesellschaft abgesondert. Schloßer wird Ihnen vielleicht den Engländer schicken; aber unter angehängter Bedingung nicht meinen Namen zu nennen, denn auch ich will und darf nicht überall genannt werden. Wenn das
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Ding ohne Namen nichts nutz ist, so werfen Sies ins Sekret.
Der Verf. der Soldaten
heißt Steenkerk,
soll und muß so heißen
ich darf auch meinen
Namen nicht länger hergeben da ich in zuviel Verdrüßlichkeiten dadurch gerathen würde und man von mir auf ihn rathen könnte. nur eine Scene ist von mir.
Thun Sie mir die Liebe und hindern die Publizität der Soldaten soviel an Ihnen ist, bitten auch Zimmermann drum. Nur nicht viel davon geredt, ich bitte, noch weniger geschrieben
Es ist eine grosse Sache Lieber! andere Leute nie als lndividua sondern in und mit ihren Verbindungen zu behandeln. So wird einem oft ein Dolch ins Herz gedrückt und man weiß nicht über wen man sich beklagen soll. Ich rede hier nicht von
mir;
aber der Verf. der Soldaten der Soldaten – wenn er weniger jung, weniger Hoffnungen gebend, mir weniger anhänglich gewesen wäre, welches Sie auch aus dem Styl sehen können, würde ich kein Wort sagen. Hätt er doch nie meine Bekanntschaft gesucht und das unglückliche Talent noch ein wenig ruhen lassen.
L.
nur daß dieser Brief nicht auch gedruckt wird.
Ich danke für die Liste: sie kam mir zwar ein wenig zu spät. Wissen Sie mir nicht zu sagen, wohin man Briefe an Hn. v. Lindau adressirt und wenn wieder ein Schiff abgeht auch ob stark geworben wird.
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Herrn
Herrn Stabsekretär
Boje
in
Hannover
abzugeben im Churhut bey der Post.