Weimar, 29. August 1776
Der Brieftext wurde sekundär überliefert.
Luise von Göchhausen
Jakob Michael Reinhold Lenz (Berka)
LKB
Je Vous ai mille obligations du dessin parfaitement bienfait que Vous avez bien voullus joindre à la Lettre polie dont Vous m’avez honoré. Croyez moi Monsieur que j’y Suis três sensible et qu’il y a longtems que je n’ai vu une peinture tant analogue avec l’Ideal dont mon esprit s’occupe souvent d’un Lieux Sombre et doux où je passerai les moments les plus delicieux pour mon Coeur.
Madame la Duchesse Vous remercie de Votre souvenir, mais Elle ne comprend rien aux graces et bienfaits dont vous parlé a son Sujet, elle m’a chargée de Vous faire ses Complimens.
Je serai toujours três charmée d’avoir de Vos nouvelles, particulierement quand Vous me direz que Votre santé, pour la quelle nous avons crainte, est parfaitement retablie.
Louise G.
Provenienz
Weinhold, K.[arl]: Ein Brieflein Goethes an Lenz. In: Chronik des Wiener Goethe-Vereins, Jg. 2, Nr. 5, 15. Februar 1887, S. 28; hier ein Teil des ersten Absatzes. Der Rest nach FSt II, 28f.
Übersetzung
Tausend Dank für die vollkommen gelungene Zeichnung, die Sie freundlicherweise dem höflichen Brief beigelegt haben, mit dem Sie mich beehrten. Seien Sie versichert, mein Herr, dass ich das sehr zu schätzen weiß und dass es lange her ist, seit ich ein Bildnis gesehen habe, das dem Ideal so entspricht, mit dem sich mein Geist oft beschäftigt, einem düsteren und lieblichen Ort, an dem ich die für mein Herz köstlichsten Momente verbringen werde.
Die Frau Herzogin dankt Ihnen für Ihr Andenken, aber Sie versteht überhaupt nichts von den Gnaden und Wohltaten, von denen Sie im Hinblick auf Ihre Person sprechen, sie hat mich beauftragt, Ihnen Grüße auszurichten.
Ich freue mich immer sehr, von Ihnen Nachricht zu erhalten, besonders wenn Sie mir sagen werden, dass Ihre Gesundheit, um die wir uns sorgen, wieder vollständig hergestellt ist.