Lieber Freund Claude!
So eben komme von einer langen Konferenz die mit Herrn Rasberg hatte, (welcher mir gerathen allen Herren die zweydeutige Titel haben die Ergernuß stiften könnten wie ihm zu begegnen und keinen Titel zu geben, bis weiter –) über die Eröfnung der Rosengesellschaft von der Er für seine Person nichts wissen will doch von Breitkopf und den neuen Drukereyen im Rathhause mit dem Fürsten Tufukine sprechen wollte. Damit ein Haus und ein Heerd voll werden. Von der Damenzeitung und ihren 3 Sekretären nebst dem damit verbundneu Logenhause des Herrn Laugier wollte er nicht eher wissen als bis
virgines parturiunt.
Diese Anekdote die in unsern Zeiten nicht nach dem Buchstaben ohne sich und andre zu tödten genommen werden kann, wird ihnen aus der Biografie Augusts
nicht unbekannt seyn, dessen Statuen alle umfielen. Wüßten Sie nun also in der Geschwindigkeit kein Mittel aufzuschliessen? Am besten ist Sie ziehen vor der Hand beide selbst dort ein, bis weiters. Dero ergebenster JMRlenz.
Herr Roßberg verlangt von Ihnen den Plan eines Nazionaltheaters welchen Sie dem Theaterkalender versprochen und ob er nach den Ideen des Herrn
Laugier
mit Logen über den Coulissen aus zu führen ist. Sollten dieses nicht Climene und Angelika am besten ausmachen wenn Mlle xxx die berühmte Geheim
schreiberinn der ausländischen Rosenlogen sie das erstemal wird besucht haben. So wird denn wohl mein Lieber aus 2 mahl 2 endlich 4 und aus 2 mahl 4 endlich einmal 8 werden. Lassen Sie immer diesem seltsamen Bureau von Damen
zeitungköpfinn
abgeben soll denn Sie wissen was man in Deutschland einen Kopf zu nennen pflegt, und hinzu setzt: Komm du mir her und hastu keinen Kopf? Wird sie mir auch die Schreibfeler korrigieren so wie die übrigen und mir beweisen daß sie eine gebohrne doppelte Rose ist? Und daß die nekische Einsprache die ihr von längst verheuratheten ehesatten
französischen Schwestern geschehen könnte bey ihrer Freundin der Hofräthin mit dem hölzernen Bein von keinem Belange seyn wird. Denn in der That ihre Erhöhung der Frisur des weiblichen Genius über die Grenzen des Möglich wahrscheinlichen fiele dann ins Pedantische derjenigen Pansophen die die Gesichter so gern verwischen daß der junge Van Touren
selber mit seinen neuen Entdekungen eines noch neueren Gestirns dieses mal schwerlich auf ihre Seite treten möchte. Der rechte Friseur aller Köpfe ist noch nicht geschaffen und wird auch niemals geschaffen werden. Vivat faveas
bitte mir auf diesem Pappier die Zeichnung des neu zu bauenden Hauses für die Schuldrukerey der Uebersetzungen in allen Sprachen aber ohne alle Stunden und Minuten
regulus
und dann auf der andern Seite des Nationaltheaters für 2 junge Prinzen nach ihrem Geschmak einzurichten und ihre jungen Maler Bräutigamme fleissig daran arbeiten zu lassen, daß die Sekler und Zikler einmal beschämt werden.
Ist Ihr Freund Trittwitz schon bey Hofrath Schatten gewesen und hat sich von ihm die Manschurischen Alfabeten zeigen lassen die ihm die Fürstin Daschkoff durch einen ihrer Uebersetzer zukommen ließ? Sein Freund der Direktor der Akademie der Künste in Petersburg Herr v. Veltner würde ihm ftir einige seiner Stuffen verbunden seyn
O wäre Engelhardt – O wäre Trubezkoi noch einmal zu vermählen Er würde wieder jung bei vier verbundnen Seelen. Sie glühen für den lieben Stern Er selber fahrt hier fort, sie glühen
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α/ωDas Haus ist noch nicht gebaut, nur deucht michs ein wenig lustig wenn die Gewohnheit zur andern Natur wird und die Herren so an dem Plan desselben Teil haben möchten und haben sollen, sich vor Physiognomiren fürchteten.
Mich deucht es wird keine Schule draus was man eine Schule nannte, es müßte denn im allerältesten Verstande seyn, da hieß
שקאלי
der Ort wo man wog, Waaren wog und deren Werth bestimmte. Aus Sekel ward Scala wie aus Mna
eine Moneta
und Leschzi
und Löschen heißt noch im Griechischen und Deutschen das Befrachten von Barken und Fahrzeugen.
Also wäre auch dort ein Saal zur Lektüre für eine künftige
Bibliotheck
die in die Nachbarschaft gestellt würde, wozu aber überhaupt noch nichts fertig ist. Denn meines Erachtens müßte mit Drukereyen und schon itzt praktischer Uebersetzung der Bibel in den Schulen aus mehreren Sprachen zur Aufmunterung der Schüler und Erleichterung der Geistlichen die auch zugleich Lehrer sind der Anfang gemacht werden.
(Loge) auch Börsen u Versammlungssörter von Kaufleuten.
Bey der Bibliothek wäre aber mehr auf Alte – mit und ohne sichtbaren Bart – als auf Kinder Rüksicht zu nehmen die immer beym Buch aller Bücher bleiben und langsam zu andrer Lektüre fortschreiten. Hier würde also der Uebersetzungscommission freystehen in diesem Saal der Lektüre zur Lesung wirklich nützlicher grosser Werke sich ein zu finden wann und wo sie wollte
an das Damen Bureau für 2 Bräute im – – – Garten denen die übrigen schon nachfolgen werden