Straßburg, November 1775
Der Brieftext wurde anhand des Originals kritisch geprüft.
Jakob Michael Reinhold Lenz
Heinrich Christian Boie (Göttingen)
LKB
Sehen Sie wie mein armer Bube durch die Moralisten ist zugerichtet worden. Desto besser. Lassen Sie ihn ohne Namen in die Welt lauffen, jedermanns Hand seye wieder ihn und seine Hand wieder jedermann. Der Nachkomm dankts uns.
Hier haben Sie auch was von Schlossern und einen Schulmeisterbrief in Knitteln. Schlossers Namen bitte nicht zu nennen.
Lenz.



Bitte mir die Bedingungen für Schlossern zu schreiben, damit sie ihm melden kann, weil ichs ihm abgeschwatzt habe. Er will, wie Ihr erster Brief es versprach, nur einen Louisdor für den Bogen.
ich habe ein Mittel alles das bey Wiel. und seinem Publiko wieder gut zu machen, das ich aber
in petto
behalte. Ableugnen werd es gewiß nicht, so sehr ich vor der Hand meinen Namen verschwiegen wünschte.
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am linken Rand, vertikal
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Daß doch der Abdruck des Possenspiels recht korrekt wird. ich kann und darf sie hier weder abschreiben noch abschreiben lassen.
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am linken Rand, vertikal
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Provenienz
Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana, Sammlung Autographa 1, Nr. 2. Lenz sendet wohl das Exemplar der „Wolken“ an Boie, das zuvor Schlosser hatte und das nun einen Riss aufwies. Die Beilage „von Schlossern“ war wohl gegen Wielands „Abderiten“ gerichtet. „Schulmeisterbrief“ ist wohl „Matz Höcker“.