Dein Brief lieber Lenz u. Dein
P
Epilogus galeatus
zur Urkunde hat mich u. Dich noch näher gebunden. Du bist der Erste Mensch, für den ich schreibe, und kannst Du herrlich durchblicken, entschuldigen, überblicken, rathen. Schicke mir doch das Stück, oder mach’ aus, daß der Merk. von diesem Jahr an mich geschickt wird ich will auch unter den Abonnenten seyn
– und Du arbeite fleißig dazu, lieber Junge.
Mit dem Zögern in Weimar gehts doch entsetzlich. Ich sitz hier
freilich
nicht auf St. Lorenz Kohlen, u. doch unsanft, denn das Geträtsch ist überall hier herum und ich sitze. Trage Du doch bei, daß das Ding so oder so ausgeht, nur daß was gethan wird. Soll ich predigen, wohlan –
Und nun noch Eins, lieber Lenz. Da das Glück nicht wollte, daß ich Dich in Weimar vielleicht finde, so beschwör ich Dich,
komm zu mir
!!! wenn Du von dort zeuchst. Ich will Dir die Reis’ ersetzen. Ich wollt gern zu Dir halbenwegs kommen, aber dann sieht Dich nicht mein Weib, u. sie will Dich so gerne sehn u. was ist im Wirthshaus? Komm her, ich bitt u. flehe Dich, wenn Du nicht so lang in Weimar bleibst, bis wir erscheinen. Oder bleib immer da, da wir dann herrlich singen wollen Hallelujah.
Nochmals gesagt, daß ich die Fabeln Dir vertraue. Leb wohl, lieber Lenz bester Junge. Grüß Göthen.